Mittwoch, 19. Oktober 2022

Ein neuer Hund zieht ein

Das Welpen einem ständig hinterher laufen, ist völlig normal! Denn Welpen wissen, dass sie alleine dem Tode geweiht sind. Sie können sich weder alleine ernähren, wärmen, noch sich vor Feinden schützen.

Umso wichtiger ist es, besonders Zuhause, Ruhe vorzuleben, d.h. rum zu stehen oder zu sitzen, bis ein Hund die Abläufe kennt und soviel Vertrauen entwickelt hat, dass er sich auch ohne uns entspannen kann.

Mir wurde neulich zugetragen, dass man so lange im Haus rumlaufen soll, bis dem Welpen es zu langweilig sei. Dies würde jedoch voraussetzen, dass einem Welpen überhaupt langweilig ist und stundenlang beschäftigt werden müsste...

Ein Welpe läuft aus purer Angst und Verzweiflung seinen Besitzern hinterher. Da die biologische Antwort auf's Alleine sein Todesangst hervorruft, würden junge Hunde oder Hunde, die das Alleine sein noch nicht gelernt haben, alles dran setzen, ihrer Familie zu folgen.

Die Natur hat es für Notfälle so eingerichtet, dass immense Mengen an Energie bereit gestellt werden, um zu überleben. Allerdings bedarf es wiederum bis zu 6 Tagen, bis sich dieser Überschuss wieder normalisiert hat. Sollte es in dieser Zeit zu weiteren aufregenden Ereignissen kommen, hat dies wiederum zur Folge, dass es zu Nervosität, Ruhelosigkeit und Schlafmangel u.s.w. kommt.

Dadurch entsteht der Eindruck, ein Hund müsste noch mehr “ausgelastet“ werden... Ein fataler Kreislauf beginnt 😥

Ein Welpe ist kein ausgebildeter Therapiehund - der Fels in der Brandung sozusagen, der dafür da ist, den Stress unseres Alltags zu kompensieren.  Ein junger Hund braucht selber Unterstützung, um die große, weite Welt, soziales Miteinander und individuelle Regeln kennenzulernen.

Die Abwesenheit von Gefahr reicht nicht aus, damit sich Hunde sicher fühlen. Sie brauchen entspannte Bezugspersonen, an denen sie sich orientieren, lernen und wachsen können. ❤

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