Samstag, 25. Juni 2022

Bindung ❤

Sicherheit -> Nähe -> Kontakt -> Bindung

SICHERHEIT - ist die Voraussetzung, bevor überhaupt irgendetwas Gutes beginnen kann!

Sich sicher zu fühlen, ist eines der wichtigsten Grundvoraussetzungen, bevor starke soziale Beziehungen entstehen können.

Denn nur wenn ein Hund sich mit uns sicher fühlt, sucht er unsere Nähe, möchte irgendwann sogar Körperkontakt und ist bereit, Neues zu lernen.😍

Leider sieht die Welt heutzutage oftmals anders aus. Wir fassen den Hund sofort an, streicheln und umarmen ihn evt sogar noch, bis Hund knurrt oder schnappt... und plötzlich fühlt sich niemand mehr sicher.

Leider hat dann oft der Hund das Nachsehen, dabei haben wir uns nur nicht an die Reihenfolge gehalten, die für eine sichere Bindung notwendig ist.

1. Zeige deinem Hund, dass er sicher ist - und verhalte dich vor allem so! Kündige Handlungen verbal oder durch Körpersprache vorher an -> sei berechenbar.

2. Wenn ein Hund sich sicher fühlt, wird er in der Regel schon aus Neugier deine Nähe aufsuchen. Ansonsten mach es wie mit einem Besucher, eine Kleinigkeit zum Essen (Leckerchen) anbieten, hat schon so manches Eis gebrochen... Aber bedenke, nur weil jemand Nähe herstellt, hat das nichts damit zu tun, dass derjenige angefasst werden will -> also Finger weg!

3. Auch ein Hund kann klar und unmissverständlich zeigen, dass er Körperkontakt möchte, z.B. durch randrücken, anstupsen, rankuscheln... Wenn ein Hund bei Berührungen zappeliger wird, ausweicht, weggeht oder gar "nur" die Luft anhält, dann sollte man die Finger weglassen.

4. Nur wenn ein Hund sich mit uns wohlfühlt und die Nähe mit uns genießen kann, wird Oxytocin (das Kuschelhormon, welches soziale Interaktionen beeinflusst und Stress reduzieren kann) ausgeschüttet.

Berührungen, also Nähe ohne dass sich der Hund sicher fühlt, führt zur Mobilisierung des Körpers, was Defensivstrategien auslösen kann.

Wirkliche Nähe kann man nicht trainieren - Vertrauen macht einen Hund "gehorsam" und ist der Schlüssel zum Erfolg. 🥰

Donnerstag, 9. Juni 2022

Ruhig bleiben 😍

Auch wenn ich das Wort “komm“ gänzlich ungeeignet als Signalwort finde, da wir dieses Wort zu oft in unterschiedlichen Kontexten benutzen, so benutze ich es gerne, um Hunde zu locken.

Hund hat beim Locken also ein Mitspracherecht, er kommt oder auch nicht...

Allerdings sollte ich mir auch beim Locken bewusst machen, dass ich irgendwas vom Hund möchte. Einige Menschen bemerken gar nicht, dass nicht ihr Hund ungeduldig ist, sondern der Mensch es nicht schafft, ruhig und entspannt seinen Hund beim Schnüffeln oder Beobachten von etwas zu begleiten, sondern ständig mit einem “Komm“ versucht, Hund zum Weitergehen zu bringen.

Hast Du schon mal zweijährige Kinder beobachtet, die mit großen Augen die Welt beobachten und kaum in der Lage sind, einen Fuß vor den anderen zu setzen?

Nicht nur Welpen, sondern auch erwachsene Hunde brauchen gerade in neuer Umgebung Zeit, sich zu orientieren mit all ihren Sinnen. Das Schnüffeln, Hinsetzen, Hinlegen und langsame Bewegen dient oftmals der eigenen Regulation, wenn das Außen zu viel wird.

Auch im Kontakt mit Artgenossen ist es wichtig, Ruhe zu bewahren, gerade wenn es schnell wird, damit Kommunikationssignale nicht übersehen werden.

Entschleunigung in der heutigen Zeit sollten wir viel öfter nutzen, damit wir die Welt in ihrer Gesamtheit wahrnehmen und verarbeiten können.😍

Der perfekte Hund 😉

Ein Gefühl verschwindet nicht einfach, nur weil ich es anordne. “Hör auf“, “Schluss jetzt“ oder “Ist doch nicht so schlimm“.

Das Gefühl von Sicherheit kann man auch gar nicht über reine Willenskraft erzeugen.

Wir leben in einer Gesellschaft, in der es viele Menschen nicht ertragen, im Hier und Jetzt zu sein. Wir beamen uns irgendwie gedanklich weg oder konsumieren irgendwas, um den Alltag besser zu ertragen.

Leider wird oftmals auch von Hunden verlangt, sich zusammen zu reißen und sich unserem gestressten Tagesablauf anzupassen. Der perfekte Hund zur Kompensation eines unglücklichen Lebens...😥

Gerade jungen Hunden steht die Begeisterung förmlich ins Gesicht geschrieben. 😍 Und natürlich müssen sie neben Wachsen und erwachsen werden so vieles lernen.

Aber das Leben ist viel zu kurz, um nur zu funktionieren und es allen Recht zu machen. Manche Hunde fallen daher nur auf, um dir zu zeigen, dass es Zeit ist, die Situation zu ändern oder zu gehen.

Denn man bekommt immer den Hund, den man braucht, nicht den, den man vermeintlich will. ❤🤣🙏

Darf ich den streicheln?

Ich bin immer wieder erstaunt, dass viele Menschen davon aus gehen, dass jeder Hund gestreichelt werden möchte...🤔

Ich sehe oft Hunde, die bei Berührungen (besonders beim Spaziergang oder bei Besuch) aufgeregt reagieren, hoch springen, die Hände in's Maul nehmen und/oder im besten Falle den Kopf einziehen und weggehen.

Also wenn ich gerne massiert oder berührt werden möchte, werde ich mit Sicherheit nicht von der Liege aufspringen, weg laufen, rumzappeln oder die Hände wegstupsen...

“Also wenn du hochspringst werde ich dich nicht streicheln“ O-Ton Mensch. Kaum sitzt Hund  wieder ruhig, kommt die Hand und das Szenario geht von vorne los. Wie kommt man auf diese Idee???

Manchmal habe ich eher das Gefühl, dass Hunde lernen, “bloß nicht ruhig stehen oder sitzen - sonst werde ich angefasst“ 🙈

Wenn ein Hund angefasst werden möchte, wird er ruhiger, drückt sich womöglich an dich heran, legt sich vielleicht sogar hin und genießt...😍

Und manchmal ist es tatsächlich besser, einen Hund nur mit dem Herzen zu berühren, um Nähe herzustellen. ❤