Mittwoch, 13. Dezember 2017

Silvester naht...

Das Wichtigste gleich vorweg - lasse Deinen Hund in der Silvesternacht niemals alleine. Es gibt so viele unterschiedliche Böller, Geräusche, Lichtblitze und Raketen, die unkontrolliert durch die Gegend fliegen, so dass selbst der coolste Hunde Angst bekommen kann. Eine Bezugsperson, die Schutz vermitteln kann, verhindert daraus evt. entstehende Folgen.
Da wo sich der Hund am wohlsten fühlt sollte er unbedingt bleiben dürfen. Dies kann das Badezimmer sein, der Keller, eine Höhle, unter der Bettdecke im Bett oder auf dem Sofa oder / und die Nähe seines Menschen. Außerdem kann das Herunterlassen der Jalousien, sobald es dunkel wird, sowie das Anstellen von Musik oder des Fernsehers die Knallereigeräusche abdämpfen. Ansonsten sollte man sich so normal wie möglich benehmen und mit dem weitermachen was gerade ansteht: liege ich im Bett, drehe ich mich um und schlafe weiter, gucke ich Fernsehen, lese ein Buch oder bin in einer Unterhaltung, so bleibe ich dabei.

Jedoch: Bitte niemals den Hund ignorieren!

Sondern ihn liebevoll mit einbeziehen, ihm Optionen anbieten aber nicht aufdrängen und sich nicht aus der Ruhe bringen lassen. Ruhe lässt sich nicht erzwingen, aber beruhigen!
Denn Angst gehört zu den Emotionen, die vom Urvater des Gehirns gesteuert werden – dem Stammhirn. Daher macht jede Art des Trainings in der Silvesternacht gar keinen Sinn, da wir zum bewussten Lernen auf einen anderen Teil des Gehirns zurückgreifen müssen, dem Neocortex. Das Stammhirn kann willentlich nicht beeinflusst werden, daher ist die beste Möglichkeit, wenn Denkprozesse vorübergehend nicht erreichbar sind, die Spiegelneuronen zu benutzen. Auch Co-Regulation genannt. Denn Nervensysteme vernetzen sich automatisch. Das heißt, je ruhiger und gelassener die Bezugsperson ist und / oder ein anderer Hund, umso mehr kann ich den ängstlichen Hund unterstützen. (Bitte nur aufpassen, dass der andere Hund sehr stabil ist, nicht dass die Angst die Oberhand gewinnt).
Soziale Unterstützung ist auch insofern nützlich, da es zur Ausschüttung von Oxytocin (dem Kuschelhormon) kommt, was sich wiederum positiv auf den Stresslevel auswirkt. Dies kann durch Körperkontakt, Berührungen, einer ruhigen Stimme, aber sogar auch nur durch liebevollen Blickkontakt ausgelöst werden. (Bitte unbedingt auf die individuelle Befindlichkeit des jeweiligen Hundes achten, denn manche empfinden Streicheln in aufregenden Situationen eher als unangenehm).
Es gibt unterschiedliche Gründe, warum ein Hund Angst vor Böllern, Schüssen, Lichtblitzen usw. hat. Erlerntes Verhalten, schlechte Erfahrungen, negative Verknüpfungen uvm. Ein weiterer wichtiger Punkt können jedoch auch chronische Schmerzen und Schmerzgedächtnis sein. Schmerzen gehen einem sprichwörtlich auf die Nerven, und die Geräuschempfindlichkeit steigt. In diesem Fall hätte man mit gutem Schmerzmanagement im Voraus wesentlich mehr Erfolg als mit jeglichen Tipps zur Silvesternacht.
Safety first…

Solange ich nicht wirklich weiß, wie mein Hund auf Feuerwerk & Co reagiert, sollte ein Hund unbedingt angeleint sein, ab dem Moment wo der Verkauf von Feuerwerkskörpern erlaubt ist. Selbst wenn ich mit dem Hund weit in die Natur fahre, um der Böllerei zu entgehen, Raketen sind besonders für Hunde auch in großer Entfernung zu hören. Je nach Hund helfen auch Sicherheitsgeschirre und / oder doppelte Sicherung über Geschirr und Halsband.
Hunde, die panisch reagieren, sollte man, wenn möglich nur in den Garten lassen oder man bleibt in der Nähe des Hauses oder Autos, so dass sie jederzeit die Möglichkeit haben, sich in Sicherheit zu begeben. Ein Hund der panisch reagiert ist im Überlebensmodus und braucht an dem Tag keine weitere Auslastung.

Da es jedes Jahr doch immer wieder passiert, dass ein Hund panisch davon stürmt, sollte man rechtzeitig Vorsorge treffen. Durch den Registrationschip und der kostenlosen Registrierung bei dem Haustierservice tasso.net kann ein Hund schnellstmöglich identifiziert und zurückgebracht werden.
Wenn Spiele im Zuhause möglich sind, umso besser. Ansonsten Musik im Haus oder Auto anlassen, um die Geräusche etwas abzuschwächen, auch Singen kann helfen, um wenigstens Zeit für das große und kleine Geschäft zu schinden.


Von Muskel relaxierenden Medikamenten wie Acepromazin (eher bekannt unter den Namen Vetranquil, Sedalin, Calmivet) ist unbedingt abzuraten, da die Angst und das Geräuschempfinden bleibt, der Hund aber aufgrund des Medikamentes nur keine erkennbaren Körperreaktionen mehr zeigen kann, wie z.B. Zittern oder Umherlaufen. Zudem kann es aufgrund der Muskelrelaxation zu unkontrollierter Entleerung von Blase und Darm kommen. Ein wahrer Alptraum.
Cds zum Sensibilisieren funktionieren, wenn überhaupt, nur über einen längeren Zeitraum. Die Cd simuliert lediglich die Geräuschkulisse, jedoch nicht die Spannungen und Vibrationen, die in der Silvesternacht in der Luft liegen. Das Wichtigste bei der Cd ist jedoch trotzdem, dass die Dosierung vorsichtig erfolgt. Der Hund darf keine Angst bekommen durch die Geräusche, so dass man Tag für Tag die Lautstärke hoch regeln kann. Sollte ein Hund bei der CD nicht entspannt bleiben können, ist es unserer Meinung nach ratsam, lieber auf den Dauerstress aufgrund der CD zu verzichten, und das Nervensystem lieber bis zur Nacht der Nächte zu stabilisieren.
Körpertherapien wie Massagen, Wärmebehandlungen, Tellington Touch können sehr unterstützend sein. Zum einen sollten diese Anwendungen mit Entspannung und sozialer Zuwendung positiv verknüpft sein und zum anderen mit Sicherheit, Ruhe und einem guten Körpergefühl. Zu einem guten Körpergefühl verhelfen auch Übungen aus der Hundephysiotherapie. Hierbei ist man erfreulicherweise nicht auf die Geräte in einer Praxis angewiesen, da sich Baumstämme, Bürgersteige, Treppen, Slalom“stangen“, verschiedene Untergründe überall finden lassen.

Therapieformen, die sich außerdem als sehr nützlich erwiesen haben, die aber nur von erfahrenen, geübten Hundephysiotherapeuten, -osteopathen und / oder Tierheilpraktikern ausgeübt werden sollten, sind Akupunktur oder die Laserbehandlung. Diese kann sich positiv auf die Psyche auswirken und für Entspannung sorgen. Während bei der Akupunktur bestimmte Punkte mit Nadeln stimuliert werden, bietet der Laser die nadellose Alternative. Dazu gibt es im Laserbereich sogar Frequenzen, die gezielt auf die Psyche einwirken können.

Das Thundershirt oder Körperbandagen sind mit Sicherheit auch ein Versuch wert. Dieses Thundershirt, was einem Hund angezogen wird ist nicht einfach nur ein enges T-Shirt, sondern ein enganliegender Body der aufgrund nervaler Reizungen eine beruhigende Wirkung auf den Hund haben kann, die sogar wissenschaftlich nachgewiesen werden konnte. Es ist ähnlich dem „Puken“ im Humanbereich, dass bei Säuglingen und traumatisierten Menschen große Anwendung findet. Es mag aber auch Lebewesen geben, denen diese Enge Angst macht. Da sich der Hund dem Shirt nicht entziehen kann, bitte einen Hund während der ersten Zeit nicht mit dem Shirt alleine lassen. Die Körperbandagen werden unterschiedlich um den Körper gewickelt und haben einen ähnlichen Effekt. Durch die Verbesserung des Körperempfindens und der Eigenwahrnehmung des Körpers können Hunde sprichwörtlich wieder schneller zu sich kommen.
Einigen Hunden kann mit Bachblüten oder Kräutermischungen geholfen werden, die Silvesternacht besser zu überstehen. Dazu sollte man sich rechtzeitig von professioneller Hilfe beraten lassen, so dass die Dosierung ausprobiert und bei Bedarf entsprechend angepasst werden kann.
Auch die Ernährung kann eine wichtige Rolle bei Angst spielen. Tryptophanhaltige Lebensmittel können sich unterstützend auswirken und ebenso ein moderater Proteingehalt (höchstens 20%). Eine Futterumstellung an den letzten Tagen des Jahres wird in der Regel keinen allzu großen Einfluss in der Silvesternacht haben. Sie sollte daher frühzeitig mit einbezogen werden. Hierzu gibt es mittlerweile einige sehr gute Hundeernährungsberater, die die Ernährung genau auf die Bedürfnisse und Befindlichkeiten des Hundes abstimmen.
Sollte der Hund aufgrund des Stresses noch zum Kauen in der Lage sein, so kann man auf Kauartikel und Kauspielsachen zurückgreifen. Dies dient nicht nur der Beschäftigung des Hundes, sondern es fördert bei vielen Hunden auch den Stressabbau. (Für BARFER bieten sich gute knorpelige Sachen an, aber auch gefüllte Kongs erfüllen eine Weile den Kauspaß).
Zudem gibt es mittlerweile auch einige Hilfsgeräte, die zwar auch erst in entspannten Situationen aufgebaut / konditioniert werden sollten, aber relativ schnell Wirkung zeigen. Hierzu zählen der DAP (Dog Appeasing Pheromone) Stecker oder Adaptil-Stecker. Beide werden nur in die Steckdose gesteckt und versprühen einen für uns Menschen neutralen Duft, der aber auf Hunde eine beruhigende Wirkung haben kann. Oder Relaxodog, ein Gerät, dass Musik und Ultraschallwellen aussendet, um auf Hunde beruhigend einzuwirken. Hierzu sind uns keine negativen Wirkungen bekannt, jedoch viele positive oder keine. Der Vorteil dieser Hilfsmittel ist, dass ein Hund sich jederzeit entziehen oder auch deren Nähe aufzusuchen kann.
Alles was wirkt kann so oder so wirken, daher niemals Versuche in kritischen Situationen ausprobieren. Das schönste Geschenk ist nichts wert, wenn ich es mit unangenehmen Situationen verbinde.

Mit hunde-freundlichen Grüßen und einen guten Start ins Neue Jahr!
Stephanie Küster

Mittwoch, 6. Dezember 2017

Die Sache mit der Auslastung...

Auslastung bedeutet nicht, noch mehr Arbeit aufgedrückt zu bekommen und / oder für irgendjemanden irgendwelche Jobs machen zu dürfen.

Sich am Abend zufrieden und ausgelastet zu fühlen bedeutet, dass alle Bedürfnisse ausgewogen erfüllt worden sind:

genügend ausgewogene Ernährung
genug Schlaf
sich sicher fühlen
Spaß haben
Freunde treffen
etwas nur für sich tun
Bewegung
die Seele baumeln lassen
auf Entdeckungsreise gehen und zufrieden nach Hause kommen.


Lass dir von deinem Hund eine Welt zeigen, die viele schon längst vergessen haben...
Mit hunde-freundlichen Grüßen, Stephanie Küster

Montag, 20. November 2017

Nach müd' kommt... 😴

Müdigkeit kann in drei Bereiche unterteilt werden:die
Körperlich - Mental - Emotional
Während der Körper auf Müdigkeit mit Muskelschmerzen, Kopfschmerzen, Frieren, schweren Augenlidern reagieren kann, fühlen wir uns zudem energie-, antriebslos und leicht reizbar. Mental lässt sich feststellen, dass es schwieriger wird, sich auf bestimmte Dinge zu konzentrieren, die Kommunikation abnimmt und die Aufmerksamkeit und Gedächtnisleistung nachlässt.
Schlaf ist lebensnotwendig mit all seinen Phasen, denn es dient der Erholung des Nervensystems und der Psyche. Situationen werden verarbeitet und im Langzeitgedächtnis abgespeichert. Erfahrungen werden eingeordnet und überflüssige Informationen gereinigt. Durch ausreichend Schlaf wird die Konzentrationsfähigkeit gesteigert, das Immunsystem gestärkt und der Körper fit gemacht.
Hunde brauchen 17 - 20 Stunden Zeit zum Ausruhen pro Tag!
Schlafdefizite können sich vielseitig äußern.
Gereiztheit, Hyperaktivität, blinder Aktionismus, unsauberes Auftreten (Verletzungsgefahr) und Schonhaltungen, Bluthochdruck, Herzerkrankungen, Diabetes, Kopfschmerzen, hormonelle Veränderungen, Sodbrennen, chronische Schmerzen, veränderter Geruchssinn, veränderte Körperwahrnehmung, Infektionsanfälligkeit und Beschreibungen wie “faul, stur, dumm, dominant, aggressiv, nicht ausgelastet, zickig“ sind des öfteren zu hören.

Wie auch dem Menschen helfen Rituale und Ruhe, den Körper auf Schlaf einzustellen. Fühlt es sich anfangs manchmal noch etwas holprig an, da der Körper zwar erschöpft ist, das Nervensystem jedoch noch auf Hochtouren läuft und einige Tage benötigen kann, bis es sich beruhigt, so reagiert der Körper zunehmend mit mehr Entspannung auf bestimmte Rituale.
Alleine bleiben, Besuchertraining, Spaziergänge, Auto fahren, ruhiges Verhalten uvm. werden somit automatisch viel einfacher.

Mit hunde-freundlichen Grüßen, Stephanie Küster

Spooky Period - Die Fremdelphasen beim Hund

Wie bei Kindern erlebt auch ein Hund Phasen, in denen er fremdelt. Er wirkt insgesamt ängstlicher, ist neuen Dingen in dieser Phase weniger aufgeschlossen und schreckhafter. Besonders auffallend ist, das schon bekannte Sachen plötzlich wieder eine gruselige Wirkung auf den Hund haben, so als ob ein Geist vor ihnen stehen würde - eben spooky 

Da diese Phase nur 1-3 Wochen anhält, sollte man entspannt mit dieser Situation umgehen. Das heißt, dass man einen Hund in der Zeit nicht unnötig mit neuen Reizen konfrontieren sollte. Ansonsten ist Ruhe, Geduld, Sicherheit und Zeit geben, ein gutes Rezept, um diese Phasen ohne Nachwirkungen zu überstehen.


Die Fremdelphasen werden mittlerweile in fünf Zeitabschnitte eingeteilt:
Die 1. Phase dauert eine Woche an und findet in der 8. Lebenswoche statt.
Die 2. Phase beginnt je nach Rasse mit ca. 4, 5 Monaten,
Phase 3 startet mit ca. 9 Monaten und die 4. Phase mit ca. 12-18 Monaten. In die bislang neueste und somit 5. Phase kommt ein Hund mit ca. 2 - 2,5 Jahren.

Es gibt unterschiedliche Begründungen für die Entstehung dieser Phasen. Eine sehr plausible ist die Entwicklung der Sinnesorgane insbesondere der Augen und der Nase, wodurch die Wahrnehmung getrübt werden kann. Da sich das Hirn in der Pubertät zudem zu 65% verändert, wäre auch dies eine gute Erklärung für diese Form der Wahrnehmungsveränderung, gepaart mit einer Neubewertung von Situationen. 🎃

Manchmal kollidieren Entwicklungsphasen mit unserem menschlichen Zeitplan, aber Humor und Geduld sind auch hier die besseren Wegbegleiter, um Nähe aufzubauen und zu erhalten.

Mit hunde-freundlichen Grüßen, Stephanie Küster

Montag, 23. Oktober 2017

Regen ist mehr als nur nass...

 
Es gibt ein paar Gründe, warum ein Mantel für einen Hund unnötig und albern ist. Aber es gibt viele Gründe, warum es sinnvoll sein kann, einen Hund warm und trocken zu halten.
 Alte Hunde sind nicht mehr so agil und auch der Stoffwechsel ist verlangsamt, wodurch es schwieriger wird, den Wärmehaushalt zu regulieren.
 Kranke und geschwächte Hunde haben ein schwächeres Immunsystem und sind infektanfälliger.
 Nicht jeder Hund verfügt über ein Fell, welches gut vor Kälte schützt.
 Auch ein Hund sollte seine Muskulatur aufwärmen, bevor es losgeht. Im Winter ist es in manchen Autos so kalt, dass ein Mantel helfen kann, den Körper warm zu halten.
 Probleme mit dem Bewegungsapparat machen sich oftmals bei nass - kaltem Wetter bemerkbar. Wetterfühligkeit kann durch das Tragen eines Mäntelchens verringert werden.
 Ein Mantel sollte bis zum Rutenansatz reichen. So ist nicht nur der empfindliche Bereich rund um die Wirbelsäule geschützt, sondern auch die Nierengegend wird schön warm gehalten.
 Auch Welpen sind oftmals dankbar, wenn sie warm gehalten werden, denn sie verfügen weder über Unterwolle, noch über Fell am Bauch. Ein Schal über Kreuz gewickelt kann schon reichen, damit ein Welpe draußen nicht friert und schneller sein Geschäft macht. Ansonsten könnte es passieren, dass der junge Hund vor lauter frösteln nicht kann, und sobald es zurück ins Warme geht, sich der Körper entspannt und das Missgeschick passiert.
 Besonders vor der Nachtruhe sollte ein Hund bei der letzten Runde trocken bleiben, da die meisten Räume über Nacht nicht beheizt werden und auskühlen, und ein nasser Hund dadurch auch länger zum Trocknen und warm bleiben benötigt.
“Da schickt man ja nicht mal einen Hund vor die Tür“ - von daher immer gut aufpassen wie es euren Hunden im Regen ergeht, und ob sie danach Unterstützung benötigen, um trocken und warm zu werden.
In diesem Sinne, kommt gut durch die kalte Jahreszeit und bleibt gesund... 💚


Mit hunde-freundlichen Grüßen, Stephanie Küster



Dienstag, 17. Oktober 2017

Vertrauen ist das Wichtigste

Vertrauen ist eine der wichtigsten Grundlagen in Beziehungen.
Ohne Vertrauen, wirst du stets bemüht sein, deinen Hund zu kontrollieren, sei es über Kommandos, der Leine, Spiele, Leckerchen oder Strafe.
Egal wie subtil und unauffällig unsere Handlungen sind, es bleibt was es ist und unsere Hunde spüren den Unterschied. Vertrauen sollte daher grundsätzlich jedem entgegen gebracht werden, so dass es sich entwickeln kann. Denn Misstrauen zerstört jede Beziehung.

Von daher bleib lieber ehrlich und finde eine Möglichkeit, deinen Hund sicher und entspannt von A nach B zu führen, ohne in irgendeine Art des blinden Aktionismus zu verfallen.
Somatische emotionale Übertragung ist die effektivste Art, einen Hund zu führen. Daher sei dir bewusst, wie du dich wirklich fühlst, denn dein Hund wird es spüren noch bevor du weißt wie es dir geht!

Mit hunde-freundlichen Grüßen, Stephanie Küster

Mittwoch, 20. September 2017

Das entspannte Laufen an der Leine ist eines der Dinge, die Menschen und Hunde oft verzweifeln lassen. Dabei sollte es sich so anfühlen, als ob man mit jemanden Hand in Hand spazieren geht. 
 10 Tipps, damit es besser klappt 
Das Schwierigste daran ist, dass man es eigentlich nicht üben kann, es sei denn es wird zwischen Halsband: keiner darf ziehen und Geschirr: es darf gezogen werden, unterschieden. Am Besten ist jedoch: sobald die Leine dran ist, sollten folgende Regeln gelten:




 Keiner zieht an der Leine!

 Ziel ist, dass sich ein Hund der gegebenen Leinenlänge anpasst, egal wie lang oder kurz sie ist. Bei Fuss gehen ist eine komplett andere Übung.

 Ein nervöser, aufgeregter Hund spürt sich kaum. Daher ist es wichtig, eine entspannte Grundhaltung zu erreichen, bevor es losgehen kann. Wenn der Mensch freundlich und ruhig ist, hält sich ein Hund lieber in der Nähe seines Menschen auf, bei Anspannung sucht er lieber das Weite...
 Falls der Hund das Ende der Leine erreicht hat, sollte er durch Ziehen keinen Erfolg haben, an sein Ziel zu kommen. Manche Hunde haben gelernt mit Anlauf und Schwung an ihr Ziel zu gelangen, was es ganz besonders unangenehm für den Menschen macht, und schnellstnöglich verändert werden sollte.
 Öfter mal die Richtung wechseln. Hat ein Hund gelernt, dass es immer nur geradeaus geht, braucht er sich nicht so auf das Ende der Leine zu konzentrieren.
 Keine plötzlichen, schnellen Richtungswechsel. Die Wahrscheinlichkeit, dass der Hund in die Leine läuft ist groß. Und Fehler führen wieder zu Frust auf beiden Seiten.
 Natürlich macht es einem Hund weniger aus zu ziehen, wenn ein Brustgeschirr getragen wird. Jedoch sollte Ziehen an der Leine gar keine Option sein, egal ob mit Geschirr oder ohne. Beides muss ein Hund jedoch erst lernen, und das funktioniert am Besten, wenn beide Spaß am Lernen haben.
 Ein Hund sollte mehr Aufmerksamkeit geschenkt bekommen, wenn er entspannt an der Leine läuft und nicht umgekehrt.
 Aufpassen vor unerwünschten Kettenreaktionen. Manche Hunde haben gelernt, sich bei Zug an der Leine hinzusetzten oder hinzulegen und dann weiter zu kommen. Oder, erst muss Hund ziehen, dann geht's zum Ende der Leine zurück und dann werde ich belohnt...
 Schalte nach und nach das Navi ab: dauerhafte Bespaßung, Signale und andere aufmerksamkeitsheischende Tricks sollten nicht Sinn von Leinenführigkeit sein. Möchte ich doch irgendwann ganz entspannt einfach nur spazieren gehen, mich mit jemanden unterhalten oder meinen Gedanken freien Lauf lassen.

 Leinenführigkeit als gemeinsamen Urlaub vom Alltag genießen! 

Mit hunde-freundlichen Grüßen, Stephanie Küster

Montag, 18. September 2017

"Da ist doch gar nichts"

"Da ist doch gar nichts" wie leichtfertig dahin gesprochen!
Manchmal ist es der Zahnwechsel, manchmal die Pubertät und manchmal gibt es einen anderen Grund, warum Hunde nicht so reagieren, wie wir es von ihnen erwarten...
Unsere Hunde haben Sinne, von denen wir Menschen nicht mal annähernd erahnen können, wie sich etwas anfühlt. Riechen und Hören wie Supermann/-frau! Ich persönlich bin schon völlig überfordert, wenn ich nur in die Nähe eines Parfumladens komme, spätestens nach zwei Duftproben habe ich die Nase voll und brauche frische Luft.

Hunde können lernen, dass bestimmte Gerüche und Geräusche normal sind, aber besonders junge, ängstliche und unsichere Hunde brauchen jemanden, der ihnen zeigt, dass alles in Ordnung ist, dass bestimmte Dinge zu unserem Leben einfach dazu gehören.
Gefühle lassen sich nicht abstellen, habe ich jedoch jemanden an meiner Seite, der Sicherheit ausstrahlt und gibt, so wird sich mein Nervensystem automatisch beruhigen.
Je sensibler ein Hund - aus welchem Grund auch immer - umso mehr stört die Fliege an der Wand. Wer das nicht glaubt hat noch nie die Nacht mit einer Mücke verbracht.


Mit hunde-freundlichen Grüßen, Stephanie Küster