Mittwoch, 20. September 2017

Das entspannte Laufen an der Leine ist eines der Dinge, die Menschen und Hunde oft verzweifeln lassen. Dabei sollte es sich so anfühlen, als ob man mit jemanden Hand in Hand spazieren geht. 
 10 Tipps, damit es besser klappt 
Das Schwierigste daran ist, dass man es eigentlich nicht üben kann, es sei denn es wird zwischen Halsband: keiner darf ziehen und Geschirr: es darf gezogen werden, unterschieden. Am Besten ist jedoch: sobald die Leine dran ist, sollten folgende Regeln gelten:




 Keiner zieht an der Leine!

 Ziel ist, dass sich ein Hund der gegebenen Leinenlänge anpasst, egal wie lang oder kurz sie ist. Bei Fuss gehen ist eine komplett andere Übung.

 Ein nervöser, aufgeregter Hund spürt sich kaum. Daher ist es wichtig, eine entspannte Grundhaltung zu erreichen, bevor es losgehen kann. Wenn der Mensch freundlich und ruhig ist, hält sich ein Hund lieber in der Nähe seines Menschen auf, bei Anspannung sucht er lieber das Weite...
 Falls der Hund das Ende der Leine erreicht hat, sollte er durch Ziehen keinen Erfolg haben, an sein Ziel zu kommen. Manche Hunde haben gelernt mit Anlauf und Schwung an ihr Ziel zu gelangen, was es ganz besonders unangenehm für den Menschen macht, und schnellstnöglich verändert werden sollte.
 Öfter mal die Richtung wechseln. Hat ein Hund gelernt, dass es immer nur geradeaus geht, braucht er sich nicht so auf das Ende der Leine zu konzentrieren.
 Keine plötzlichen, schnellen Richtungswechsel. Die Wahrscheinlichkeit, dass der Hund in die Leine läuft ist groß. Und Fehler führen wieder zu Frust auf beiden Seiten.
 Natürlich macht es einem Hund weniger aus zu ziehen, wenn ein Brustgeschirr getragen wird. Jedoch sollte Ziehen an der Leine gar keine Option sein, egal ob mit Geschirr oder ohne. Beides muss ein Hund jedoch erst lernen, und das funktioniert am Besten, wenn beide Spaß am Lernen haben.
 Ein Hund sollte mehr Aufmerksamkeit geschenkt bekommen, wenn er entspannt an der Leine läuft und nicht umgekehrt.
 Aufpassen vor unerwünschten Kettenreaktionen. Manche Hunde haben gelernt, sich bei Zug an der Leine hinzusetzten oder hinzulegen und dann weiter zu kommen. Oder, erst muss Hund ziehen, dann geht's zum Ende der Leine zurück und dann werde ich belohnt...
 Schalte nach und nach das Navi ab: dauerhafte Bespaßung, Signale und andere aufmerksamkeitsheischende Tricks sollten nicht Sinn von Leinenführigkeit sein. Möchte ich doch irgendwann ganz entspannt einfach nur spazieren gehen, mich mit jemanden unterhalten oder meinen Gedanken freien Lauf lassen.

 Leinenführigkeit als gemeinsamen Urlaub vom Alltag genießen! 

Mit hunde-freundlichen Grüßen, Stephanie Küster

Montag, 18. September 2017

"Da ist doch gar nichts"

"Da ist doch gar nichts" wie leichtfertig dahin gesprochen!
Manchmal ist es der Zahnwechsel, manchmal die Pubertät und manchmal gibt es einen anderen Grund, warum Hunde nicht so reagieren, wie wir es von ihnen erwarten...
Unsere Hunde haben Sinne, von denen wir Menschen nicht mal annähernd erahnen können, wie sich etwas anfühlt. Riechen und Hören wie Supermann/-frau! Ich persönlich bin schon völlig überfordert, wenn ich nur in die Nähe eines Parfumladens komme, spätestens nach zwei Duftproben habe ich die Nase voll und brauche frische Luft.

Hunde können lernen, dass bestimmte Gerüche und Geräusche normal sind, aber besonders junge, ängstliche und unsichere Hunde brauchen jemanden, der ihnen zeigt, dass alles in Ordnung ist, dass bestimmte Dinge zu unserem Leben einfach dazu gehören.
Gefühle lassen sich nicht abstellen, habe ich jedoch jemanden an meiner Seite, der Sicherheit ausstrahlt und gibt, so wird sich mein Nervensystem automatisch beruhigen.
Je sensibler ein Hund - aus welchem Grund auch immer - umso mehr stört die Fliege an der Wand. Wer das nicht glaubt hat noch nie die Nacht mit einer Mücke verbracht.


Mit hunde-freundlichen Grüßen, Stephanie Küster








Montag, 4. September 2017

Trösten erlaubt?!? Aber natürlich!!!

Wenn ein Hund vor Schmerzen aufschreit, sollte jeder mit Mitgefühl reagieren!
Heute auf dem Spaziergang schrie Leni plötzlich auf. Wir waren mit ihrem Hundekumpel unterwegs, zusammen mit seinen Menschen, als sie sich irgendwie verletzt haben musste. Der Aufschrei ließ alle aufschrecken und das schreiende, panische Weinen berührte jeden mitten ins Herz. Ich sprach Leni sofort an, hockte mich hin und lockte sie zu mir. Leni kam auch sofort, humpelnd auf drei Beinen und ließ sich mit weinendem Klang in der Stimme fallen. Sie legte sich auf die Seite und blieb still liegen.
Da keine offensichtlichen Wunden zu sehen war, streichelte ich sie und hielt ihr verletztes Beinchen erst einmal ruhig fest. Tat sie mir leid? Natürlich, denn ich weiß wie schmerzhaft es sein kann, wenn man nur mal mit der Zehe irgendwo hängen bleibt.
Mit ruhiger, fester, liebevoller Stimme sagte ich zu ihr „ich bin da, du bist nicht alleine, ich kümmere mich um dich“. Ob Leni meine Worte verstanden hat… mitnichten…aber mir kommt es vielmehr auf die Energie und Ausstrahlung dabei an, die in meinen Worten mitschwingt. Die Ruhe und Zuversicht, die auch ein Hund braucht, dass das Erlebnis vorbei ist und sie sich in Sicherheit befindet (nicht nur für einen ehemaligen Straßenhund kann das von entscheidender Bedeutung sein).
Schon in dem Moment als ich sie das erste Mal rief, nahm sie meine Hilfe, meinen Schutz dankbar an. Sie wurde in meinen Armen sofort ruhiger, so dass ich nach wenigen Sekunden sogar ihr Beinchen Schritt für Schritt durchbewegen konnte. Auch ihr Hundekumpel kam vorsichtig an, um nach ihr zu schauen.
Nachdem ich nichts mehr feststellen konnte und sich Leni sichtlich beruhigt hatte, lockte ich sie hoch und ließ sie ein paar Schritte laufen…
Super gemacht! Noch ein paar unsichere Tapser beim Einlaufen und schon war sie wieder fit 
Allerdings kam sie gleich nochmal von hinten angeschlichen und drückte sich zwischen meine Beine durch, für Leni ein seltenes aber klares Signal für mich zum Stehen bleiben, um sie zu streicheln – kurzes, liebevolles Kuscheln war angesagt.
Zuhause angekommen hieß es dann nur noch... Hundemüde, geh zur Ruh, beide Äuglein fallen zu... 





Mit hunde-freundlichen Grüßen, Stephanie Küster

Mit 😴

Mi