Freitag, 27. August 2021

Physio to Go - Jippi Freilauf 🐾

Warum Freilauf hin und wieder wichtig ist:

Im Freilauf ist die Kraft, die auf die Gelenke wirkt viel größer als im Schritt und Trab.
Während im Schritt zwar jedes Bein auffußt, was auch sehr wichtig ist, so kommt es im Freilauf, wo ein Hund sich selbständig in seinem Tempo bewegen darf, durch das Bremsen, Spielen, Kurven laufen zu unterschiedlichen Belastungen und Druckstärken, die immens wichtig für die Ernährung des hyalinen Knorpels sind.
Überbelastung und Schonung sind die Feinde des Knorpels. Nur eine adäquate Belastung dient der Gesunderhaltung des Hundes.




Sprache der Hunde

 Alle Rassen haben eins gemeinsam, sie sprechen die gleiche Sprache, egal woher sie kommen. Außerdem können sie nicht nur die Körpersprache lesen, sondern vor allem reagieren sie immer auf die Energie, die der andere ausstrahlt.

Daher ist es wichtig, besonders bei neuen Kontakten, auch auf den physiologischen Zustand zu achten, damit es aufgrund eines hohen Erregungslevels nicht zu Missverständnissen kommt.
Schöne Hundekontakte sind kein Zufall, sondern eine Mischung aus Sicherheit, Erfahrungen und dem respektieren jeweiliger Bedürfnisse.🐾



Donnerstag, 24. Juni 2021

Sicherheit -> Nähe -> Kontakt -> Bindung

SICHERHEIT - ist die Voraussetzung, bevor überhaupt irgendetwas Gutes beginnen kann!

Sich sicher zu fühlen, ist eines der wichtigsten Grundvoraussetzungen, bevor starke soziale Beziehungen entstehen können.
Denn nur wenn ein Hund sich mit uns sicher fühlt, sucht er unsere Nähe, möchte irgendwann sogar Körperkontakt und ist bereit, Neues zu lernen.😍
Leider sieht die Welt heutzutage oftmals anders aus. Wir fassen den Hund sofort an, streicheln und umarmen ihn evt sogar noch, bis Hund knurrt oder schnappt... und plötzlich fühlt sich niemand mehr sicher.
Leider hat dann oft der Hund das Nachsehen, dabei haben wir uns nur nicht an die Reihenfolge gehalten, die für eine sichere Bindung notwendig ist.
1. Zeige deinem Hund, dass er sicher ist - und verhalte dich vor allem so! Kündige Handlungen verbal oder durch Körpersprache vorher an -> sei berechenbar.
2. Wenn ein Hund sich sicher fühlt, wird er in der Regel schon aus Neugier deine Nähe aufsuchen. Ansonsten mach es wie mit einem Besucher, eine Kleinigkeit zum Essen (Leckerchen) anbieten, hat schon so manches Eis gebrochen... Aber bedenke, nur weil jemand Nähe herstellt, hat das nichts damit zu tun, dass derjenige angefasst werden will -> also Finger weg!
3. Auch ein Hund kann klar und unmissverständlich zeigen, dass er Körperkontakt möchte, z.B. durch randrücken, anstupsen, ran kuscheln... Wenn ein Hund bei Berührungen zappeliger wird, ausweicht, weggeht oder gar "nur" die Luft anhält, dann sollte man die Finger weglassen.
4. Nur wenn ein Hund sich mit uns wohlfühlt und die Nähe mit uns genießen kann, wird Oxytocin (das Kuschelhormon, welches soziale Interaktionen beeinflusst und Stress reduzieren kann) ausgeschüttet.
Berührungen, also Nähe ohne dass sich der Hund sicher fühlt, führt zur Mobilisierung des Körpers, was Defensivstrategien auslösen kann.
Wirkliche Nähe kann man nicht trainieren - Vertrauen macht einen Hund "gehorsam" und ist der Schlüssel zum Erfolg. 🥰






Sonntag, 31. Januar 2021

Spiele

Wirkliche Interaktionen mit einem Hund haben nichts mit Objekten, Kommandos, Gehorsam, Leckerchen, Autorität oder Antiautorität zu tun.

Also Handys aus, Spielzeug weg und einfach mal Quatsch zusammen machen...
Denn Spiele mit wechselseitigen Interaktionen sind nicht nur förderlich für die Gesundheit, sondern auch für die Resilienz und die sichere Bindung.

Spiel ist im Hund, nicht im Spielzeug.
🎄Sobald du einen Plan verfolgst;
🎄Wenn es um's Gewinnen oder um Leistung geht;
🎄Wenn du deinen Hund animieren musst etwas zu tun;
🎄Wenn dein Hund nicht jederzeit aufhören darf;
🎄Wenn du deinen Hund motivieren musst, dass etwas lustig ist;

Dann ist es kein Spiel.

Wenn Menschen die Kommunikation unterbrechen oder nicht einmal reagieren, wenn Hund uns versucht, etwas mitzuteilen, dann gehen wertvolle Gelegenheiten der Interaktion und des sozialen Miteinanders verloren.
Außerdem können Verletzungen von sozialen Interaktionen auf das Gegenüber bedrohlich wirken und defensive Strategien auslösen.
Auch wenn wir uns dessen nicht bewusst sind, und es nicht einmal böse meinen, kann ein Hund unsere Art der Kommunikation falsch verstehen.
Denn Hunde sind keine Menschen und wir Menschen keine Hunde. Daher sollten wir uns in Geduld üben, einander zu verstehen.
“Man stellt immer mehr fest, dass Hunde und Menschen zwar unterschiedlich aussehen, aber vom sozialen Grundmodell nahezu identisch sind. Hunde sind gewissermaßen Spiegelbilder unserer selbst“ - Kurt Kotrschal

Ich wünsche euch ein schönes, fröhliches, lustiges und liebevolles Miteinander...

Intrinsische Belohnung - Die Freude am Tun

Die größte Freude ist niemals die Belohnung von außen. Vor allem, wenn ein Hund eine Lösung selber gefunden hat, wird er sie auch immer wieder mit Enthusiasmus von alleine anbieten.

Jeder der schon mal einer Arbeit für Geld nachgegangen ist weiß, dass das Gehalt am Ende des Monats einen kaum noch Purzelbäume der Freude schlagen lässt.
Hat man nette Kollegen, erleichtert das zwar die Arbeit, die Arbeit an sich bleibt jedoch eher das lästige Übel, der man nachgehen muss, weil Rechnungen gezahlt werden wollen.
Diejenigen, die einer Tätigkeit nachgehen, in der die Stunden wie im Fluge vergehen, in der man alles um sich herum vergisst, wissen, wie es ist im "Flow" zu sein. Man fühlt sich gut, voller Energie, kraftvoll, voller Tatendrang, aber nicht hektisch oder nervös. Die Konzentration ist leicht, fokussiert und doch mit viel Weitblick für Neues. Bedürfnisse können leicht zurückgestellt werden, die Frustrationstoleranz nimmt zu, man ist wesentlich stressresistenter, die Empathiefähigkeit ist erhöht, wenig Angst, und durch das anhaltende Glücksgefühl ist die Beziehungsfähigkeit mit viel mehr Freude verbunden.
Zu den selbstbelohnenden Handlungen beim Hund zählen unter anderem Sequenzen des Jagens und das freie Spiel. Beim Spiel geht die Angst verloren und die Lebensfreude wird gestärkt, denn beim Spiel gibt es weder Druck noch Zwang.
Viele Hunde haben jedoch gar nicht mehr den Raum oder die Zeit für das freie Spiel, oder aus Angst, die Kontrolle zu verlieren und einen schlecht sozialisierten Hund zu haben, wird der Hund dauerhaft von außen bespaßt oder anderweitig beschäftigt. Es kommen so viele Reize von außen, dass manche Hunde gar nicht mehr spielen können, selbst wenn man sie lassen würde.
Aus der Tierforschung weiß man, je intelligenter ein Tier ist, desto mehr spielt es. Lernpsychologen nennen es selbstorganisiertes, intrinsisch gesteuertes Lernen. Diese Art des Lernens ist entscheidend dafür, wie gut sich ein Tier später in der Welt zurecht findet. Denn völlig absichtsloses Spielen sorgt für die besten Vernetzungen im Gehirn.
Keine Trainings oder Fördermaßnahmen haben so einen wachstumsfördernden Effekt wie das freie Spiel.
Unterbrechungen und Störungen, Missgunst oder Freude kaputt machende Verhaltensweisen werden nicht nur als unangenehm empfunden, sondern können richtig gehend wütend machen...war man doch gerade in so einer schönen Stimmung.
Von außen wertschätzend zuschauen, sich förmlich mitfreuen, hat nicht nur auf den Zuschauer einen positiven Effekt, sondern es beflügelt den Spaßhabenden noch mit. Das innere gute Gefühl wird sozusagen noch mal angehoben.
Weiß man bei der Erziehung seines Hundes um diese primäre Motivation, entsteht nicht nur eine tolle Bindung, sondern der für uns so wichtige Gehorsam wird spielend leicht!

Warum Aufregung oftmals eher kontraproduktiv ist

 “Jetzt beruhige dich doch erstmal“ - wenn das doch nur so einfach wäre...

Die meisten Menschen denken, dass Aufregung willentlich geschieht, dabei ist es eine Notwendigkeit, die vom Nervensystem gesteuert wird. Würden wir bei Gefahr lange überlegen, dann wäre es vermutlich schnell zu spät, da wir gefressen worden wären.
Bei Gefahr (echter oder fiktiver) schmeißt unser Körper den Motor an und macht uns bereit, für was auch immer... Auch wie wir bei Gefahr reagieren, ob wir flüchten, kämpfen, erstarren, albern werden unterliegt auch nicht unser willentlichen Entscheidung.
Um Aufregung zu stoppen, sollten wir daher ans Unterbewusstsein appellieren und mit Ruhe entgegenwirken. Allerdings setzt Co-Regulation immer voraus, dass ich selber gut reguliert bin und Signale der Sicherheit anbieten kann. Die Abwesenheit von Gefahr reicht nicht aus, damit Säugetiere sich sicher fühlen.
Gerade Welpen und junge Hunde brauchen bei den vielen neuen Reizen noch sehr viel Unterstützung, um wieder zur Ruhe zu kommen, da sie ihren Zustand noch nicht selbständig regulieren können. Aufregung wird häufig mit Freude verwechselt, und zieht ziemlich viele unerwünschte Verhaltensweisen nach sich.
Warum es sinnvoll ist, zu viel Aufregung gar nicht erst aufkommen zu lassen:
🐾 Welpen setzen weniger ihre spitzen Zähne ein
🐾 Hunde laufen entspannter an der Leine
🐾 Hunde sind weniger aggressiv, ängstlich und jagdlich motiviert
🐾 Hunde bellen weniger
🐾 Hunde können sich besser konzentrieren
🐾 Hunde sind besser erreichbar und somit abrufbarer
🐾 Hunde sind gesünder, da Stress auf Dauer krank macht
🐾 Hundebegegnungen verlaufen viel freundlicher, da genug Zeit zur Kommunikation gegeben ist.
🐾 Hunde bleiben mit vier Pfoten auf der Erde. Ein aufgeregter Hund hat wenig Gespür für sich selber, geschweige denn für sein Gegenüber.
In der Ruhe liegt bekanntlich die Kraft... Eine Eigenschaft, die viele im Außen suchen, anstelle sie in sich selbst zu finden ❤

Sinn und Unsinn von Hundemänteln

 Regen ist mehr als nur nass...

☔❄☃️
Heute +1 C und es regnet auf den Schnee drauf. Eiskalte Tropfen, die ungeschützt mehr als unangenehm sind, wenn sie auf den Körper prasseln.
Es gibt ein paar Gründe, warum ein Mantel für einen Hund unnötig und albern ist. Aber es gibt viele Gründe, warum es sinnvoll sein kann, einen Hund warm und trocken zu halten.
🐕 Alte Hunde sind nicht mehr so agil und auch der Stoffwechsel ist verlangsamt, wodurch es schwieriger wird, den Wärmehaushalt zu regulieren.
🐕 Kranke und geschwächte Hunde haben ein schwächeres Immunsystem und sind Infekt anfälliger. Auch kann es durch einen veränderten Stoffwechsel vorkommen, insbesondere wenn die Leber nicht ihre volle Arbeit erledigen kann, dass Hunde schneller frieren und es nicht schaffen, die gewünschte Körpertemperatur zu erreichen.
🐕 Nicht jeder Hund verfügt über ein Fell, welches gut vor Kälte schützt.
🐕 Auch ein Hund sollte seine Muskulatur aufwärmen, bevor es losgeht. Im Winter ist es in manchen Autos so kalt, dass ein Mantel helfen kann, den Körper warm zu halten.
🐕 Probleme mit dem Bewegungsapparat machen sich oftmals bei nass - kaltem Wetter bemerkbar. Wetterfühligkeit kann durch das Tragen eines Mäntelchens verringert werden.
🐕 Ein Mantel sollte bis zum Rutenansatz reichen. So ist nicht nur der empfindliche Bereich rund um die Wirbelsäule geschützt, sondern auch die Nierengegend wird schön warm gehalten.
🐕 Auch Welpen sind oftmals dankbar, wenn sie warm gehalten werden, denn sie verfügen weder über Unterwolle, noch über Fell am Bauch. Ein Schal über Kreuz gewickelt kann schon reichen, damit ein Welpe draußen nicht friert und schneller sein Geschäft macht. Ansonsten könnte es passieren, dass der junge Hund vor lauter frösteln nicht kann, und sobald es zurück ins Warme geht, sich der Körper entspannt und das Missgeschick passiert.
Auch für den ganz kleinen kann bei Regen geholfen werden und es muss nicht teuer sein, z.B. mit einem Sabberlatz 🙂
🐕 Besonders vor der Nachtruhe sollte ein Hund bei der letzten Runde trocken bleiben, da die meisten Räume über Nacht nicht beheizt werden und auskühlen, und ein nasser Hund dadurch auch länger zum Trocknen und warm bleiben benötigt.
“Da schickt man ja nicht mal einen Hund vor die Tür“ - von daher immer gut aufpassen wie es euren Hunden im Regen ergeht, und ob sie danach Unterstützung benötigen, um trocken und warm zu werden.
Ich liebe nach solchen Spaziergängen die sogenannte "Heiße Rolle", denn durch die feuchte Wärme, können tiefere Schichten erreicht werden, das Wohlbefinden und Körpergefühl verbessert und Verspannungen gelöst werden.
In diesem Sinne, kommt gut durch die kalte Jahreszeit und bleibt gesund...