Freitag, 9. Juni 2023

Nein, Aus, Pfui

Obwohl das Wort "Nein" ein vollständiger Satz ist, hinterlässt es doch einen faden Beigeschmack, da es uns oftmals von etwas trennt, was wir nur zu gerne hätten oder tun würden.

Da uns keine andere Lösung einfällt, was uns ein ebenso gutes Gefühl hinterlässt, fühlt sich ein "Nein" wie eine Ablehnung an, der man nicht entkommen kann. Frust ist vorprogrammiert und das Zusammenreißen führt auf Dauer nicht zum Erfolg.

Prompt landet die Schokolade wieder im Mund, obwohl wir uns doch so fest vorgenommen haben, es nicht zu tun. Wenn es für uns Menschen doch schon so schwer ist, zu widerstehen, wie soll ein Hund, der nicht mal Sinn und Zweck irgendwelcher Regeln von uns Menschen begreifen kann, sich freiwillig zurückhalten?

Lernen ist wesentlich effektiver, wenn ich mich gut fühle, Spaß habe und Freude empfinde, an dem was ich tue. Bei dem Wort "Nein" geht es meistens um einen Machtkampf, nicht um ein Miteinander. D.h. wenn du deiner Stimme schon mal Nachdruck verleihst, dann achte darauf, bei dir zu bleiben und dich sofort wieder mit deinem Hund zu verbinden, sonst macht es ja gar keinen Sinn, ein Verhalten zu ändern, wenn der andere immer noch verärgert ist.

Die Frage ist doch: Willst Du ein Ziel erreichen oder gewinnen?

Meine alte kleine Hündin war ein richtiger Sonnenschein. Sie sah aus wie ein kleiner Fuchs und war auch schlau wie derselbige... Fast alle Hunde mochten sie, da sie eine sehr freundliche Art hatte, auf andere respektvoll zuzugehen. Sie war ein kleines Kommunikationsgenie, gepaart mit ein bisschen vorsichtiger Zurückhaltung - aber dennoch hat sie immer ihr Ziel erreicht, ohne dass es zu einem Konflikt kam.

War sie deswegen unterwürfig oder hat sie deswegen verloren, nur weil sie es vorzog, einen freundlichen Weg einzuschlagen, anstelle sich dem anderen entgegenzustellen?

So viele Hunde und auch Menschen durften von meiner Maya lernen. Sie erklärte nicht nur verschiedenen großen und schweren Rassen und natürlich auch allen kleineren Rassen, wie sie sich zu benehmen hatten, um Hundefreunde zu gewinnen, sondern sie gewann auch die Herzen vieler Kinder im Kindergarten, damit sie lernten, vorsichtig und respektvoll mit Tieren umzugehen.

Einander zu verstehen und heraus zu bekommen was ein anderer fühlt und möchte, ist in Partnerschaften ja schon immens schwierig, obwohl wir die gleiche Sprache sprechen...

Hunde bleiben Tiere, egal wie viel wir in sie hinein interpretieren. Und da wir uns entschieden haben, sie zu uns ins Haus zu holen, sollten wir wenigsten versuchen, ein Stück weit die Welt aus ihrer Sicht zu sehen...💗

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